"Die Mainzer Sacro-Pop-Combo, die seit 1994 aktiv ist, bringt mit vorliegender Scheibe Farbe ins Grau. Dreizehn Songs für Gottesdienst und Konzert, die deutlich zeigen, dass auch christliche Popularmusik mittlerweile über eine eigene hörbare Tradition verfügt, auf Wunsch mit Liedblatt zum Mitsingen erhältlich, für die Zielgruppe der älteren Jugendlichen oder auch der schon länger Erwachsenen. Textlich ist man Verbindungen zwischen Glauben und Verantwortung auf der Spur, versucht dies in passende Bilder zu fassen und zum Nachdenken anzuregen. Auch wenn man der Platte gewünscht hätte, dass die Produktion wesentlich zeitgemäßer ausgefallen wäre, ist sie als handwerklich solide umgesetzt einzuschätzen. Sicherlich wird man mit den Songs und den Arrangements keine Wünsche nach neuen Sounds erfüllen, dafür aber allen, die den typischen Sacro-Pop-Sound in den aktuellen Produktionen der christlichen Musikverlage vermissen, entgegenkommen. Musik von Leuten, die mitten im Leben stehen, für ebensolche."
Thomas Feist für crossover-agm.de, März 2008
Mit "Farbe ins Grau" hat die christliche Band KREUZ & quer aus Mainz ihr nunmehr viertes Album veröffentlicht, diesmal wieder mit mehr eigenem Material als noch in der Liedersammlung "Mit herzlichen Grüßen", in der rund die Hälfte der Coversongs waren.
Die neue CD ist ein deutlicher weiterer Schritt hin zu einem eigenen Stil, der immer rockiger wird und zum größten Teil nichts zum Nebenbeihören ist. Trotz der wie immer professionellen Arbeit im Tonstudio erschließen sich alle Facetten der komplexen Songs erst nach mehrmaligem bewussten Anhören.
Ein Motto beim Mix von "Farbe ins Grau" war offenbar "Alltag ins Lied" – denn bei einigen der Stücke mischen sich Aufnahmen von Geräuschen aus dem "normalen Leben" auffällig zwischen die Instrumente. Die Arrangements sind wie immer stimmig, meist gitarrenbetont, dazu mit stilsicherem Einsatz von Soloinstrumenten wie Flöte und Saxophon. Und mag man sich auch beim ein oder anderen Lied noch etwas vollere und stimmlich gefälligere Solostimmen wünschen - der Stil von KREUZ & quer wird schon immer zu einem guten Teil durch die kernig authentischen Stimmen der Sänger und Sängerinnen geprägt.
Das Album ist eine Mischung aus eher rockigen Stücken und einigen liedhaften Balladen. Wenn man bedenkt, dass KREUZ & quer ursprünglich aus dem liturgischen Bereich kommt, also Musik für Gottesdienste gemacht hat (und noch immer eifrig macht), bewegt sich die Band mit den neuen Stücken etwas davon weg - viele der Stücke sind weniger zum Mitsingen, als für´s Konzert gedacht.
Der Titelsong "Farbe ins Grau" erinnert noch am ehesten an traditionelle geistliche Lieder, deren Refrain man sich auch gut in einem Jugendgottesdienst vorstellen kann.
Eindrucksvolle Sprachbilder prägen das Lied "Leben aus Dir", die von Melodie und Arrangement gut getragen werden.
Mit "Geh aufrecht" wurde ein Song aufgenommen, der zum Katholikentag 2006 in Saarbrücken geschrieben wurde: "Gerechtigkeit kann nur werden", so heißt es im Booklet, "wenn wir Rückgrat beweisen und gegen Missstände einstehen".
Während man bei den Liedern des Albums allgemein keine theologischen Offenbarungen erwarten darf (was auch nicht sein Anspruch ist), wird mit "Wandlung" ein leiser, aber eindringlicher Appell in Richtung Ökumene ausgesprochen, Text und Musik ergänzen sich hier gut zu einer deutlichen Botschaft.
Eine interessante Komposition, bei der die textlichen "Stimmungsschwankungen" auch zu einer deutlichen musikalischen Gliederung führen, ist "Schenk Flügel". Nach etwas zögerlichem Beginn gewinnt dieses Lied im zweiten Teil deutlich an Fahrt.
Sehr dynamisch kommt "Steh auf" beim Zuhörer an, mit einem rockigen Gitarrenriff ist es ein Song, mit dem man sich an einem grauen Novembermorgen wecken lassen kann, um voll Power in den Tag zu gehen.
Wer es eher harmonisch mag, sollte sich die Ballade "Dass ein Engel bei dir ist" anhören. Bei diesem Song, der für eine Taufe geschrieben wurde und bei ähnlichem Anlass in Zukunft sicher noch oft zu hören sein wird, kommt echtes Gänsehautfeeling auf.
Neu aufgenommen wurde das "Kyrieleison" aus der Messe "Spuren der Hoffnung", dem Debütalbum von KREUZ & quer.
Beschwingt gibt sich "Zum Himmel strecken – zur Erde stehn", während bei "Licht und Hoffnung" wieder die lateinamerikanische Ader der Band durchklingt.
Der Jogger-Song "Ich laufe" macht den Versuch, die Erfahrung des Joggens philosophisch zu deuten, eignet sich allerdings weniger dazu, auf dem iPod das tägliche Training zu begleiten.
Eine weitere Psalmvertonung – auch das hat schon Tradition bei KREUZ & quer. Auf dem neuen Album ist es Psalm 121 ("Ich hebe meine Augen zu den Bergen"), der mit nur wenigen Änderungen dem Originaltext folgt.
Bei "Lass mich Anker werfen" schließlich rockt es wieder richtig, wenn die "Spirale von Schnelligkeit und Uferlosigkeit" beschrieben wird – doch letztlich, das scheint die Musik auszudrücken, bleibt der Wunsch nach Ruhe wohl oft unerfüllt.
"Farbe ins Grau" ist ein abwechslungsreiches Album, in dem sich das Lebensgefühl von jüngeren und jung gebliebenen Christen in unserer Gesellschaft authentisch widerspiegelt: "Lieder, die von der Sehnsucht unseres Lebens erzählen", heißt es im Booklet der CD, "von den Fragen und Zweifeln, vom Suchen und Finden".
Persönlicher Anspieltipp: "Dass ein Engel bei dir ist"."
Michael Hertl, Katholische Fernseharbeit, Dezember 2007
„Was heißt Kirchenmusik heute? … Der umgangssprachliche Begriff von kreuz & quer, wie er im obigen Titel aufscheint, könnte vielleicht Wegweiser sein zu einer möglichen Antwort. Kreuz & quer durch viele Stile und Begriffe, die in ihrer Pluralität und manchmal auch mit ihrer Gleichzeitigkeit und Durchmischung einen buntfarbenen Regenbogen ähneln. Beispiel: „Von guten Mächten“, der 1970 von Siegfried Fietz vertonte Bonhoeffer-Text – ist das ein „Neues Geistliches Lied“, ist das „Sakropop“ oder „Kirchenrock“?...
Die Mainzer Band KREUZ & quer tingelt seit zehn Jahren durch bundesdeutsche Lande und spielt in Gottesdiensten, Konzerten, auf Kirchen- und Katholikentagen. Die dritte CD mit dem Titel „Mit herzlichen Grüßen“ liegt in meinen Händen. Knapp 65 Minuten Spielzeit enthalten 17 Titel – bekannte und neue, rockige, swingende und folkige, ruhige unplugged Balladen und Stücke im Latin-Stil, knackige Bläsersätze im Big-Band-Stil, eben: kreuz & quer. „Diese Musik ist uns ans Herz gewachsen. Lieder, die von Gott erzählen, kann man nur beherzt singen oder gar nicht.“, heißt es im beigelegten Pressetext. Die zwei Sätze haben mich als allroundender Organist … zum Nachdenken eingeladen.“
MH. "Mit herzlichen Grüßen" lautet der Titel der neuen CD, die die Mainzer Band "KREUZ & quer" gestern anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens vorstellte.
200 Menschen kamen zum Festgottesdienst der Katholischen Hochschulgemeinde St. Albertus (KHG), um bei der Präsentation dabei zu sein. "KREUZ & quer" sind es gewohnt, vor vollem Haus zu spielen, verrät Markus Schöllhorn. Der Bandleader ist neben Techniker Peter Mendel das einzige verbliebene Gründungsmitglied. "Seit zehn Jahren stehen wir für flotte christliche Töne", freut sich Schöllhorn. "Gottesdienste versuchen wir so lebendig wie möglich zu gestalten."
Hervorgegangen ist die Musikgruppe aus einem Musicalprojekt, das die KHG selbst geschrieben und aufgeführt hat. Die Band entwickelte sich zu einer Art Pool von christlich interessierten Musikern - oder musikalisch interessierten Christen. "Insgesamt haben etwa 40 Leute bei uns mitgespielt", so Schöllhorn. Schon Ende der 90er Jahre war "KREUZ & quer" weit über die Grenzen des Bistums hinaus bekannt. Durch Auftritte bei Gottesdiensten, Konzerten und Kirchentagen machten sich Schöllhorn & Co. einen Namen.
"Mit herzlichen Grüßen" ist die dritte CD-Produktion nach 1998 ("Spuren der Hoffnung") und 2000 ("Über Gräben hinweg"). Das neue Album enthält 17 bekannte und beliebte "Neue geistliche Lieder". Kreuz und quer geht es von rockigen Nummern über Stücke im lateinamerikanischen Stil, knackige Bläsersätze, Swing, Folk und ruhige unplugged-Balladen bis hin zur gediegenen Kammermusik. [...]
"Mit herzlichen Grüßen" von "KREUZ & quer"
Mainzer Band feiert 10-jähriges Bestehen und gibt neue CD herausVor kurzem erst haben sie im Mainzer Dom ein paar hundert Marathonläuferinnen und -läufer in Schwung gebracht: "Caminando va" schallte es beim Ökumenischen Gottesdienst mit Trommeln, Gitarre, Bass und Gesang durch das Gotteshaus, und da kamen die, die am nächsten Tag den Gutenberglauf absolvierten, schon einmal ordentlich in Bewegung. Mitgesungen und -gewippt zu ihrer fetzigen Kirchenmusik haben in den letzten Jahren wohl schon einige zigtausend Menschen: Die Gruppe KREUZ & quer feiert in diesem Sommer ihr "10-jähriges". 1994 im Anschluss an das Musical "Albertus" in der KHG Mainz gegründet, hat sie seither in zahlreichen Gottesdiensten und Konzerten gespielt, in kleinen Kirchen und auf großen Plätzen, bei Hochzeiten wie bei Kirchen- und Katholikentagen. Auch ein paar Rundfunkauftritte, ein Feature im Südwest-Fernsehen und einen Live-Auftritt im ZDF gab es. In Mainz, aber auch weit darüber hinaus ist die Band mittlerweile bekannt für ihre Arrangements, aber auch ihre Neukompositionen von "neuen geistlichen Liedern".
Das Jubiläum wird natürlich gefeiert: Am Sonntag, 13. Juni, um 11 Uhr spielt KREUZ & quer in der KHG St. Albertus an der Saarstraße in einem Festgottesdienst, anschließend geht es auf dem Gemeindefest mit Musik, Essen und Trinken weiter. Aber auch die, die nicht mitfeiern können, dürfen sich freuen: die neue CD, die pünktlich zum Jubiläum fertig geworden ist und beim Fest vorgestellt wird, kann man schließlich auch zuhause einlegen - und dort mitwippen. "Caminando va" etwa ist auch auf ihr vertreten, ein rhythmisches Feuerwerk und eine faszinierende Begegnung von Samba und Sakropop. Packend ist auch gleich der Anfang der CD: "Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt", ein 25 Jahre altes und wohlbekanntes Stück, das aber in neuem Gewand daherkommt: mit einem Bläser- und Swingsatz, den die Gruppe vom Abschlussgottesdienst des Ökumenischen Kirchentags mitgebracht hat und der damals schon 200.000 Leute begeisterte. "Durch das Dunkel hindurch", "Da berühren sich Himmel und Erde", "Von guten Mächten": Es gibt etliche "Hits" auf der CD, die von vielen Gottesdiensten bekannt sind und doch hier wieder ganz unverbraucht und lebendig klingen.
"Mit herzlichen Grüßen" heißt die Jubiläums-CD, und sie ist stärker als die beiden Vorgänger den "altbekannten" unter den "neuen geistlichen Liedern" gewidmet. Auf den Scheiben "Spuren der Hoffnung" von 1998 und "Über Gräben hinweg" von 2000 waren ausschließlich eigene Kompositionen zu finden. Einige von ihnen haben allerdings mittlerweile selbst Einzug gehalten in die gottesdienstlichen "Gassenhauer": "Auf dem Weg in eine neue Welt" etwa, das nun auf der neuesten Sammlung in einem neuen, folkigen Sound wieder vertreten ist. Darüber hinaus sind es aber vor allem Lieder von Musiker- und Bandkollegen, die diesmal zu hören sind: von Thomas Laubach und Thomas Quast etwa ("Über Mauern"), Gregor Linßen ("Herr, in deine Hände"), Eugen Eckert und Alejandro Veciana ("Eingeladen zum Fest des Glaubens") oder dem großen Altvater des Neuen Geistlichen Lieds Peter Janssens ("Ich steige ein in das Leben"). Damit wollte die Band einem vielfach geäußerten Wunsch entsprechen, doch einmal auf einer CD eine klingende Sammlung der besten "Hits" zu vereinen. Nun, alle sind es bestimmt nicht, das wäre schlicht unmöglich, aber 17 haben es immerhin auf die CD geschafft.
Einige neue Töne finden sich unter diesen "Top 17" aber auch: "Schöpfen, gehen, glauben" etwa wurde 1999 von den Bandmitgliedern Martina Beckmann und Karl-Bertram Brantzen gedichtet und komponiert. Schon so manchen Text mit Tiefgang und Melodie-Ohrwurm verdankt die Mainzer Band den beiden. Auch diese eingängige Ballade wird mit Sicherheit viele Sammlungen überdauern. "Schöpft Mut gegen Erschöpfung, geht ein Stück trotz allem Stückwerk, glaubt dem Leben trotz Unglaublichkeiten", heißt es darin. Dass KREUZ & quer seit zehn Jahren die Lust am gemeinsamen Musikmachen nicht ausgeht, liegt sicher auch an dieser Kreativität: Immer wieder entstehen aus den eigenen Reihen Texte, Melodien und Arrangements. Auch der dritten CD hört man an, dass es der Band Spaß macht, Neues auszuprobieren - kein Lied klingt wie das andere. Eine Vielzahl von Musikern reiste für die Studioaufnahmen zum Teil von weit her an, im Gepäck u.a. Flöte, Saxophon, Gitarre oder auch Trompete und Posaune. Der Aufwand ist größer geworden, auch die Professionalität. Gleich geblieben ist die "Herzlichkeit" beim Musizieren, und das ist auch nötig, wie es im Vorwort zur CD heißt: "Lieder, die von Gott erzählen, kann man nur beherzt singen oder gar nicht." [...]
Beate Hirt
03.05.2008